Merk_mal(e) Erinnern und Gedenken in der Stadt Breuberg

Angeregt durch Berichte in den Medien über den Beginn des Ersten Weltkriegs vor 100 Jahren und den Ausbruch des Zweiten Weltkriegs vor 75 Jahren reifte bei den ehrenamtlichen Mitarbeitern des Stadtarchivs Breuberg der Entschluss, dieses Buch herauszugeben.

Parallel dazu entstand eine Ausstellung mit gleichem Titel, die anschaulich auf 20 Folien das Thema darstellt.

Für Interessierte, die die Folien in Ruhe verinnerlichen möchten, steht eine Pdf-Version (Farbe oder auch schwarz-weiß für Lehrer als Unterrichtsmaterial) zur Verfügung. Diese kann über eine Email an das Stadtarchiv kostenlos angefordert werden kann. 

Der Breuberger Stadtanzeiger berichtete:

Ausgabe: 8. Juli 2014

Aus dem Stadtarchiv

Ausstellung im Alten Rathaus Neustadt – Eröffnung: Merk_mal(e)

Erinnern und Gedenken in der Stadt Breuberg

An denkwürdige Ereignisse wird in den kommenden Wochen erinnert: den Ausbruch des Ersten Weltkriegs vor 100 Jahren und der Beginn des Zweiten Weltkriegs. Sind solche Ereignisse erinnerungswürdig, könnte man sich fragen? Unsere Antwort lautet: Ja. – Warum?

Es waren einschneidende Ereignisse, die die Welt für einen bestimmten Zeitraum in ein Chaos versetzten – aber sie hatten auch zur Folge, dass wir heute in Europa auf eine der längsten Friedenszeiten zurückblicken können. Den Frieden zu bewahren und zu schätzen ist von großer Bedeutung und dabei darf die Vergangenheit nicht vergessen werden. Viele Menschen – so auch unsere Vorfahren – haben Anstrengungen in Kauf genommen, um die Versöhnungs-prozesse mit den „ehemaligen Feinden“ einzuleiten.

Die Ausstellung des Stadtarchivs Breuberg erinnert an die vergangenen drei Kriege: den Deutsch-Französischen Krieg 1870/71, Ersten Weltkrieg 1914-1918 und den Zweiten Weltkrieg 1939-1945 und das damit verbundenen Gedenken an die Opfer dieser Auseinandersetzungen.

Im ersten Teil der Ausstellung sind alte Dokumente, Feldpostbriefe, Soldatenfotos und Gegenstände aus den Kriegen zu sehen. Sie ermöglichen einen Einblick in das Soldatenleben und somit auch in die Tragik, die mit diesen Auseinandersetzungen verbunden war.

Der zweite Teil der Ausstellung beantwortet die Frage: Was bleibt heute für alle sichtbar?

Hier werden die Denkmale, die von den Hinterbliebenen – den Bürgern der heutigen Stadt Breuberg mit den Stadtteilen Hainstadt, Neustadt, Sandbach, Rai-Breitenbach und Wald-Amorbach – zum Gedenken an die Ereignisse zu unter-schiedlichen Zeiten errichtet wurden, vorgestellt und dokumentiert.

Manch ein Denkmal entstand zeitnah zu den Ereignissen, so einige Krieger-denkmale, auch Ehrenmale und Mahnmale genannt. Deutlich wird in diesem Zusammenhang, dass nicht immer die Errichtung unproblematisch war – auf verschiedenste Befindlichkeiten war Rücksicht zu nehmen.

Für andere Denkmale musste die Zeit erst „reifen“, um sie errichten zu können: Es sind Denkmale, die an die ehemalige jüdische Bevölkerung und die während des Zweiten Weltkriegs in Sandbach (Veith-Lagern, Lagerbaracken der Gummiwerke Odenwald), Neustadt (Burg Breuberg), Hainstadt, Rai-Breitenbach und Wald-Amorbach untergebrachten Kriegsgefangenen und Fremdarbeiter erinnern sowie an die Heimatvertriebenen, die mittlerweile seit Jahrzehnten integriert sind.

Das Buch Merk_mal (e) Erinnern und Gedenken in der Stadt Breuberg, das ebenfalls bei der Ausstellungseröffnung vorgestellt wird, widmet sich dieser Thematik und dokumentiert ausführlich mit 200 Abbildungen und Begleittext die Ausstellung.

 

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Ausgabe: 6. Oktober 2014

,,Merk_mal(e)“ Erinnern und Gedenken in der Stadt Breuberg

Am Montag, dem 22. September machten sich Schüler und Schülerinnen der 10. Realschulklasse der Georg-Ackermann-Schule mit ihrem Religionslehrer Pfarrer Jekel auf den Weg nach Neustadt, um die Ausstellung Merkmale zu besuchen.

Anhand von fünf Fragen gingen sie durch die Ausstellung und informierten sich – allein oder in kleinen Gruppen und vertieften ihre Vorkenntnisse.

Im Plenum am Ende der Führung berichtete Herr Helm noch vom Schicksal eines 15jährigen Jungen, der als Schüler im April 1945 nahe Bückeburg als Soldat fiel.

Mittlerweile kann die Ausstellung auf 250 Besucher zurückblicken, neben der Schulklasse besuchten auch die Konfirmanden mit Pfarrer Weber die Ausstellung.

Ausstellung weiterhin geöffnet – bis 18. November

Aufgrund des großen Interesses öffnet die Ausstellung auch weiterhin an Samstagen und Sonntagen von 14 bis 17 Uhr. Sonderführungen sind nach telefonischer Vereinbarung (06163/709-0) möglich.

 

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 Ausgabe: 26. Oktober 2014

Aus dem Stadtarchiv

Volkstrauertag 2014 – Ausstellung Merkmale

Das Stadtarchiv weist darauf hin, dass am Volkstrauertag, dem 16. November, die Ausstellung letztmalig von 14.00 bis 18.00 Uhr zu sehen sein wird.

Markus Meckel, Präsident des Volksbundes Deutsche Kriegsgräberfürsorge e.V., schreibt zum Volkstrauertag 2014 (Auszug): „In diesem Jahr blicken wir in vielfältiger Weise auf den Ersten Weltkrieg zurück, der vor 100 Jahren begann – und mit Recht die „Urkatastrophe des 20. Jahrhunderts“ genannt wird. Die zivilisierte Welt fiel in Abgründe. Doch damit nicht genug: Vor 75 Jahren begann nach dem Hitler-Stalin-Pakt der Zweite Weltkrieg, der Schrecken und Gewalt ins Unfassbare steigerte.

Solche Gedenktage machen uns erneut bewusst, welche Geschichte uns geprägt hat. Und sie lassen uns die Gegenwart und die Herausforderungen der Zukunft klarer erkennen. Der Blick zurück kann unsere Aufmerksamkeit schärfen und uns warnen, was kommen kann, wenn wir unachtsam werden. Durch die vielen Gedenkfeiern in diesem Jahr gerieten die Kriegsgräber im In- und Ausland wieder stärker in den Fokus der Aufmerksamkeit. Das ist gut so, denn sie können uns eine Ahnung von dem massenhaften Leid vermitteln, welches der Krieg über die Menschen bringt – und das Leben von Generationen beeinflusst. … Die Beschäftigung mit den Katastrophen der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts und den daraus mit der Gestaltung eines integrierten Europa gezogenen Lehren führt uns deutlich vor Augen, dass die Europäische Union mehr ist als ein Finanz- und Wirtschaftsprojekt. Sie ist ein großes Friedens- und Versöhnungswerk, das zu erhalten und weiterzuentwickeln sich nicht nur lohnt, sondern unsere künftige Existenzbedingung darstellt. Mit Recht hat die EU 2012 den Friedensnobelpreis erhalten!

Angesichts der Krisen in der Ukraine und in Palästina wird uns aktuell wieder bewusst, wie wichtig das Eintreten für einen Frieden ist, der Freiheit und Unabhängigkeit sichert – und dass dafür Solidarität gefordert ist. Auch hierzu soll der Volkstrauertag dienen.

Wer sich einmal diese Zeit vor Augen führen möchte, der sollte die letzte Gelegenheit nutzen und die Ausstellung im Stadtmuseum besuchen. Auf den Tafeln in der Ausstellung finden Sie die Namen der Gefallenen aus beiden Weltkriegen und aus allen Stadtteilen sowie viele weitere Informationen.

 

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 Ausgabe: 10. November 2014

Aus dem Stadtarchiv Breuberg

Volkstrauertag 2014 – Ausstellung Merk_male

 

Am Volkstrauertag, dem 16. November, ist die Ausstellung Merkmale in Breuberg-Neustadt (Stadtmuseum – Am Markt) letztmalig von 14.00 bis 18.00 Uhr zu sehen.

Wer sich die Gedenkkultur und Vieles mehr vor Augen führen möchte, der sollte die letzte Gelegenheit nutzen und die Ausstellung im Stadtmuseum besuchen. Leider können heute viele Menschen mit diesem Tag nichts mehr anfangen und gerade für das Verständnis dieses Tages bietet die Ausstellung reiche Informationen. Ein Besuch lohnt sich.

 

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Ausgabe: 18. November 2014

Aus dem Stadtarchiv

Schüler der EGS Höchst besuchten Ausstellung Merkmale

Schüler des Leistungskurses Geschichte der Jahrgangsstufe 11 der EGS nahmen das freiwillige Angebot ihrer Lehrerin Angelika Schuster an, die Ausstellung Mer_kmale in Breuberg mit ihr zu besuchen.

Nach einer Einführung von Jutta Reisinger-Weber in die Thematik und Entstehung der Ausstellung, informierten sich die SchülerInnen selbstständig.

Jutta Reisinger-Weber und Karin Hartmann vom Stadtarchiv beantworteten ihre Fragen und gaben Auskunft zu den ausgestellten Bildern und Objekten.

Am Sonntag, dem Volkstrauertag war dann die Ausstellung letztmalig für Besucher geöffnet. Auch an diesem Tag fanden noch viele den Weg ins Museum.

Erfreulich ist, dass in der Woche vom 25.-30. November die Ausstellung Merk_male in der Dieburger Landrat-Gruber-Schule (Berufliche Schule) zu sehen sein wird und den Schülern dazu ein Rahmenprogramm geboten wird.

Wer sich für das Buch Merk_male interessiert, der kann dies für 14 Euro bei der Stadtverwaltung erwerben.


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 Ausgabe: 2. Dezember 2014

Aus dem Stadtarchiv

Ausstellung Merk_male auf Reisen

In der Woche vom 25. bis 30. November war die Ausstellung Merk_male in der Dieburger Landrat-Gruber-Schule (Berufliche Schule) im Rahmen einer Veranstaltung der „LGS extra: Schulseelsorge“ zu sehen

Die Veranstaltung begann mit einem Ausschnitt aus der Verfilmung von Erich Maria Remarques Roman „Im Westen nichts Neues“, der die Schrecken des Ersten Weltkriegs auf drastische Weise schildert. „Mich persönlich schüttelt’s immer wieder, wenn ich diesen Filmausschnitt sehe“, sagt Schulseelsorger Karsten Gollnow bei der Eröffnung der Ausstellung „Erinnern und Gedenken.“ Schulleiter Thomas Reinholz verwies darauf, dass die „Ausstellung, die mit dem Tod zu tun habe, an einem sehr lebendigen Ort, nämlich im Foyer der Schule stattfinde.“ Schulseelsorger Hubertus Naumann ging auf die Opfer der Kriege ein und sagte, „Wir haben Glück gehabt, wir durften lange Zeit in Deutschland in Frieden aufwachsen.“ Er hat ein Buch ausgelegt, in dem die Schüler ihre Eindrücke festhalten können.

Dieburgs Bürgermeister Dr. Werner Thomas sprach von der „Pflicht zum Gedenken, damit das Vergessen keinen Platz findet und dabei an die Grausamkeiten des Krieges zu erinnern, um den Frieden zu erhalten.“ Der Erste Kreisbeigeordnete und Schuldezernent Christel Fleischmann betonte, dass der Erste Weltkrieg für die Bevölkerung „unermessliches Leiden“ zur Folge hatte und es wichtig und gut sei, die Ausstellung zu beherbergen, sagt Christopher Kloß vom Kirchlichen Schulamt.

Die Ausstellung wurde von den ehrenamtlichen Mitarbeitern Heinrich Helm und Gerd Marquardt in Dieburg aufgebaut. Den Einführungsvortrag hielt Dr. Jutta Reisinger-Weber. Dabei spannte sie den Bogen vom Einheitskrieg 1870/71 über den Ersten Weltkrieg, den Zweiten Weltkrieg, Gedenktafeln und Erinnerungs-stätten bis hin zu den Stolpersteinen für die ermordeten jüdischen Mitbürger und belegte dies mit den Denkmälern der Stadt Dieburg. Den Abschluss bildete das Ehrenmal für Bundeswehrsoldaten, das 2008/2009 in Berlin für diejenigen errichtet wurde, die bei Auslandseinsätzen ums Leben kamen.

„Nie wieder Krieg“, hat der Gefreite Schwarz 1918 auf seine Butterbrotdose geritzt, die in einem Schaukasten zu sehen ist.

Es waren die persönlichen Beispiele – die Einzelschicksale – die zum Nachdenken anregten, weil der Krieg dadurch ein Gesicht bekam. Für Fragen standen dann nach der Eröffnung der Ausstellung Heini Helm, Karin Hartmann und Jutta Reisinger-Weber den Schülern zur Verfügung.

Wer sich für das Buch Merk_male interessiert und sich ein Bild über diese Zeit machen möchte, der kann dies für 14 Euro bei der Stadtverwaltung erwerben.